DIE
SYMBOLE VON BROT UND WEIN
Frage:
Christus sagte: „Ich bin das lebendige Brot, vom
Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird
leben in Ewigkeit.“¹ Was bedeuten diese Worte?
¹
Johannes 6:51
Antwort:
Dieses Brot bedeutet himmlische Speise und göttliche
Vollkommenheit. „Wer von diesem Brot essen wird
... „ besagt, wer sich der göttlichen Gnade
erschließt, himmlisches Licht empfängt und
an Christi Vollkommenheit teilhat, der gewinnt dadurch
ewiges Leben. Auch mit dem Blut ist der Geist des Lebens
und die göttliche Vollkommenheit, himmlischer Glanz
und immerwährende Gnade gemeint. Denn alle Teile
des menschlichen Körpers erhalten durch den Kreislauf
des Blutes ihre Lebenskraft.
Im
Johannesevangelium, Kapitel 6, Vers 26, steht geschrieben:
„Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Ihr suchet Mich
nicht darum, daß ihr Zeichen gesehen habt, sondern
weil ihr von dem Brot gegessen habt und seid satt geworden.“
Es
ist klar, daß das Brot, das die Jünger aßen
und von dem sie satt wurden, die himmlischen Gnadengaben
waren; denn in Vers 33 desselben Kapitels heißt
es: „Denn Gottes Brot ist das, das vom Himmel kommt
und gibt der Welt das Leben.“ Es ist unmißverständlich,
daß der Leib Christi nicht vom Himmel herab, sondern
aus Marias Schoß gekommen ist; was aber vom göttlichen
Reich herabgestiegen ist, war der Geist Christi. Weil
die Juden glaubten, daß Christus Seinen Leib meinte,
murrten sie und sprachen, wie es in Vers 42 desselben
Kapitels berichtet wird: „Ist dieser nicht Jesus,
Josephs Sohn, des Vater und Mutter wir kennen? Wie spricht
er denn: ich bin vom Himmel gekommen?“
Überlege,
wie klar es ist, daß Christus mit dem Brot des Himmels
Seinen Geist, Seine Gnadengaben, Seine Vollkommenheit
und Seine Lehren gemeint hat; denn in Vers 63 heißt
es: „Der Geist ist's, der da lebendig macht; das
Fleisch ist nichts nütze.“
Es
ist deshalb offensichtlich, daß der Geist Christi
eine Gnadengabe ist, die vom Himmel herabkommt; jeder,
der von diesem Geist Licht in Fülle, das heißt
die himmlischen Lehren, empfängt, findet ewiges Leben.
Darum wird in Vers 35 gesagt: „Jesus aber sprach
zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu Mir kommt,
den wird nicht hungern; und wer an Mich glaubt, den wird
nimmermehr dürsten.“
Beachte,
daß Er „zu Mir kommen“ als essen und
„an Mich glauben“ als trinken bezeichnete.
Es ist demnach eindeutig erwiesen, daß mit der himmlischen
Nahrung die göttlichen Gnadengaben, der geistige
Glanz, die himmlischen Lehren und die umfassende Bedeutung
Christi gemeint sind. Essen heißt „Ihm nahe
kommen“, und trinken heißt „an Ihn glauben“.
Denn Christus hatte einen natürlichen Leib und eine
himmlische Gestalt. Der irdische Leib wurde gekreuzigt,
die himmlische Gestalt aber ist lebendig und ewig und
wird zur Ursache ewigen Lebens. Sein natürlicher
Leib war menschlicher Natur, Seine himmlische Gestalt
aber göttlicher Natur. Es gibt Menschen, die denken,
daß das Abendmahlsbrot die Wirklichkeit Christi
sei und daß Gott und der Heilige Geist in dieses
eingehen und darin enthalten seien. Wenn aber das Brot
genommen ist, löst es sich nach wenigen Augenblicken
auf und wird völlig verändert. Wie kann man
sich so etwas vorstellen? Gott bewahre! Dies ist wahrlich
reine Phantasie.
Um
abzuschließen: Durch das Erscheinen Christi wurden
die geheiligten Lehren, die ewige Gnade bedeuten, verbreitet;
das Licht der Führung leuchtete auf, und der Geist
des Lebens wurde der Menschheit geschenkt. Wer hierin
Führung fand, wurde belebt, und wer auf dem falschen
Wege verblieb, verfiel ewigem Tod. Das Brot, das vom Himmel
herabkam, war der himmlische Leib Christi und Sein geistiges
Wesen, von dem die Jünger aßen und durch das
sie ewiges Leben fanden.
Die
Jünger hatten oft von der Hand Christi Speise empfangen;
warum wurde das letzte Abendmahl vor den anderen ausgezeichnet?
Es ist offensichtlich, daß das himmlische Brot nicht
das materielle Brot darstellt, sondern vielmehr die göttliche
Nahrung des geistigen Leibes Christi, die göttlichen
Gnadengaben und himmlischen Vollkommenheiten, an denen
Seine Jünger teilhatten und von denen sie erfüllt
wurden.
Bedenke
ferner, daß Christus, als Er das Brot segnete und
es Seinen Jüngern mit den Worten „Dies ist
mein Leib“ gab, leiblich und persönlich gegenwärtig
mit ihnen war. Er verwandelte Sich nicht in Brot und Wein;
denn wenn Er das getan hätte, hätte Er nicht
körperlich, sichtbar und in menschlicher Gestalt
bei den Jüngern bleiben können.
Es
ist also klar, daß Brot und Wein Symbole mit folgender
Bedeutung waren: Ich gab euch Meine Segensgaben und Vollkommenheiten,
und wenn ihr diese Gnade angenommen habt, habt ihr ewiges
Leben gewonnen und seid eures Anteils an der himmlischen
Nahrung teilhaftig geworden.
Das
war ein Auszug aus dem Buch "Beantwortete
Fragen" von Abdu'l-Baha,
welches Sie hier kostenlos
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