Hütet
Euch vor falschen Propheten
"Christus
warnte Seine Jünger vor falschen Propheten und davor,
sich von ihnen vor dem Tag Seiner ‘Wiederkehr’
verführen zu lassen. Er sagte:
‘Sehet zu, daß euch nicht jemand verführe.
Denn es werden viele kommen unter Meinem Namen und sagen:
Ich bin der Christus und werden viele verführen.’
Matthäus 24:4-5
Wieder
sagte Er: ‘Wenn alsdann jemand zu euch wird sagen:
Siehe, hier ist der Christus! oder da! so sollt ihr's
nicht glauben.’ Matthäus 24:23
Jesus
warnte Seine Anhänger, daß es nicht nur einen
falschen Christus, sondern ihrer viele und falsche Propheten
geben werde, die ‘... werden aufstehen und große
Zeichen und Wunder tun, so daß, wenn es möglich
wäre, auch die Auserwählten verführt würden.’
Matthäus 24:24
Um
Seine Anhänger vor Irrtum zu schützen, gab Christus
ihnen Seine drei großen Verheißungen über
die Beweise Seiner Wiederkehr:
1. das Evangelium werde überall gepredigt werden,
2. die Zeit der Heiden werde erfüllt sein,
3. die von Daniel erwähnten Greuel werden die Erde
verwüsten. Er ermahnte sie, mit geistigen Augen und
Ohren auf diese Beweise zu achten, so daß sie nicht
verführt würden. Christus wußte, daß
nur die reinen Herzens sind, Ihn am Tag Seiner Wiederkehr
erkennen werden. Er wußte, daß Seine eigenen
Zeitgenossen jeden Propheten als falsch bezeichneten,
auch Ihn.
Christus
wurde von der großen Masse Seiner Zeitgenossen als
‘falscher Prophet’ abgelehnt. Es steht geschrieben:
‘Und es war ein großes Gemurmel über
ihn unter dem Volk. Etliche sprachen: Er ist gut; die
andern aber sprachen: Nein, sondern er verführt das
Volk.’ Johannes 7:12
Wenn die einfachen Leute zu ihren religiösen Führern
gingen und nach der Wahrheit über Christi Sendung
fragten, sagten sie ihnen, Er sei ein falscher Prophet.
Sie warnten vor Ihm. Die Führer lehnten Christus
ab, obgleich Er Zeichen und Wunder tat, die die Leute
für Ihn gewannen. Das geht klar aus den Worten hervor:
‘Die Knechte antworteten: Es hat nie ein Mensch
so geredet wie dieser Mensch. Da antworteten ihnen die
Pharisäer: Seid ihr auch verführt?’ Johannes
7:46-47
Die große Scheidung der wenigen, die Ihn als echt
betrachteten, und der überwiegenden Mehrheit, die
Ihn für unecht hielten, geht klar aus den Worten
des Johannes hervor:
‘Also ward eine Zwietracht unter dem Volk über
ihn.’ Johannes 7:43
Man sagte dem Volk, nur die Niedrigsten glaubten an Jesus
als den Christus, die bedeutenden, einflußreichen
Leute, welche Kenntnisse, Erziehung und Weisheit besitzen,
wüßten, daß Jesus ein falscher Prophet
sei. Wer so töricht war, glauben zu wollen, mußte
sich fragen lassen:
‘Glaubt auch irgendein Oberster oder Pharisäer
an ihn?’ Johannes 7:48
Wiederholt wurde gesagt, daß nur die Unwissenden,
die die Bücher von Mose nicht kannten, an Jesus glaubten.
Diese Leute seien verführt worden und so falsch wie
Jesus; so warnten die Führer sie und sagten:
‘Nur das Volk tut's, das nichts vom Gesetz weiß:
Verflucht ist es!’ Johannes 7:49
Die meisten Einwohner Palästinas glaubten nicht an
Jesus von Nazareth, weil Er nicht den Erwartungen entsprach,
die sie sich nach den Prophezeiungen über das Erscheinen
des Messias gemacht hatten.
Wenn die Jünger Christi versuchten, sie zur Gefolgschaft
für Christus zu gewinnen, antworteten die Leute verächtlich,
daß Er, Jesus, ein falscher Prophet sei. Sie bewiesen
es durch Prophezeiungen aus der Schrift.
‘Der Messias wird auf dem Thron Davids sitzen’,
sagten sie. ‘Wo ist der Thron des Nazareners?’
‘Der Berg Zion wird am Tag des Messias tanzen. Wer
hat dieses Wunder schon gesehen?’
‘Der Messias wird mit dem Schwert regieren. Dieser
Jesus hat noch nicht einmal einen Stab und erst recht
kein Schwert.’
‘Er will ein Sohn Davids sein, und doch sagt ihr,
daß Er von einer Jungfrau geboren sei. Er kann diese
Prophezeiung nicht erfüllen.’
‘Daniel hat versprochen, daß Er ein Fürst
sein wird. Dieser Jesus ist nur ein Zimmermann und kein
Fürst von adliger Geburt.’
‘Es steht geschrieben, daß ein Heiliger nicht
an einem Holz hängen wird, aber dieser Nazarener
wurde an ein Holz genagelt und gehängt.’
Im fünften Buch Mose heißt es klar:
‘... denn ein Aufgehängter ist verflucht bei
Gott...’ 5.Mose 21:23
All das warfen die Juden den Christen vor und fragten:
‘Wie können wir an einen glauben, der nach
dem Buch verflucht ist?’
Am
schwierigsten war es für die Christen, den Juden
jene Prophezeiung zu erklären, nach der der Messias
die zerstreuten Schafe Israels zusammenbringen werde.
Die Juden sagten: ‘Es steht geschrieben, daß
der Messias uns aus den Nationen, wo wir zerstreut sind,
sammeln wird; ... aber wir sind nicht verstreut, wir sind
hier. Wie kann er ein wahrer Prophet sein? Wie kann er
uns sammeln, wenn wir nicht verstreut sind?’
Später,
nach dem Jahr 70 n. Chr., als Jerusalem zerstört
und die Juden zerstreut waren, war diese Frage noch schwieriger
zu beantworten. Denn die Juden konnten jetzt erwidern:
‘Der Messias sollte uns sammeln, wenn er kommt.
Jesus von Nazareth ist gekommen, und wir sind aus unserer
Heimat vertrieben worden. Das ist das Gegenteil von dem,
was der Messias tun sollte. Darum glauben wir, daß
er unecht ist. Wie könnt ihr erwarten, daß
wir an ihn glauben?’
Philippus
traf seinen Freund Nathanael und sagte zu ihm: ‘Wir
haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die
Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn von Nazareth.
Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann von Nazareth Gutes
kommen?’ Johannes 1:45-46
Nikodemus sagte zu den Pharisäern zur Verteidigung
Jesu: ‘Richtet unser Gesetz auch einen Menschen,
ehe man ihn verhört hat und erkannt, was er tut?’
Johannes 7:51
Die Pharisäer antworteten ihm nach der Schrift: ‘Bist
du auch ein Galiläer? Forsche und siehe, aus Galiläa
steht kein Prophet auf.’ Johannes 7:52
Die
Leute in Palästina fragten sich: ‘Wie kann
denn dieser Jesus von Nazareth der Messias sein?’
Sie standen damals jedem ‘Messias’ skeptisch
gegenüber, besonders wenn er aus Galiläa kam.
Zu ihren Lebzeiten hatte Judas der Gauloniter behauptet,
der Messias zu sein, er hatte sich erhoben, um die Juden
vom Joch Roms zu befreien. Viele Tausende kamen in dem
darauffolgenden Krieg um, und Josephus, ein zeitgenössischer
Geschichtsschreiber schloß daraus, daß ‘Gott
die Galiläer den Römern preisgegeben’
habe. Dieser Jesus von Galiläa, folgerten sie, könnte
auch solch ein falscher Messias sein; es wäre vernünftiger,
ihn nicht zu beachten.
Die
Jünger Jesu erklärten den Leuten, daß
die Prophezeiungen über Christus in ihrer symbolischen,
nicht ihrer wörtlichen Bedeutung erfüllt worden
waren, daß die Prophezeiungen symbolisch zu verstehen
seien und nicht dem Buchstaben nach. Das Volk aber lehnte
eine solche Erklärung ab.
Einige Anhänger Christi zweifelten schließlich
auch an Seiner Echtheit, weil sie den symbolischen Sinn
Seiner Gleichnisse nicht verstehen konnten.
Es
sei die innere Wahrheit, nicht die äußere Form,
die sie verstehen müßten, sagte Er ihnen:
‘... das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte,
die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind
Leben.’ Johannes 6:63
Sie hörten Worte aus Seinem Mund, die allem entgegengesetzt
waren, was sie seit Generationen gelernt hatten; und es
wird uns gesagt:
‘Von da an wandten seiner Jünger viele sich
ab, und wandelten hinfort nicht mehr mit ihm.’ Johannes
6:66
Christus
wurde lange von vielen als ein falscher Prophet angesehen.
Bis auf den heutigen Tag halten die Anhänger Moses
Christus nicht für den Messias, und mit ihnen die
Mehrzahl der Menschheit.
Der römische Geschichtsschreiber Tacitus schrieb,
die Christen würden ‘wegen ihrer Feindseligkeit
gegenüber der Menschheit’ von Nero verdammt.
Sie wären ‘kriminell und verdienen exemplarische
Bestrafung’. An anderer Stelle schrieb er: ‘Die
christliche Religion ist ein verderblicher Irrglaube.’
Sueton, ein anderer römischer Philosoph und Historiker,
bezeichnete die Religion Christi als ‘einen neuen
und zauberischen Aberglauben’. ‘Seine Anhänger’,
so sagte er, ‘verursachen fortwährend Unruhen.’
Celsus
sammelte im zweiten Jahrhundert in einem großen
Werk schlimme Schmähschriften und üble Geschichten
über die heilige Persönlichkeit Jesu. Celsus
schrieb, daß Christus ‘unehelich geboren’
sei, daß Er klein, ungestalt und unwürdig gewesen
und wegen Seiner Armut nach Ägypten gegangen sei,
daß Er dort als Tagelöhner gearbeitet und die
Magie erlernt habe, daß Er bettelnd umhergezogen
sei und zehn oder zwölf verrufene Männer um
sich versammelt habe.
Porphyros, einer der großen neuplatonischen Philosophen,
schrieb ähnliche Bücher, die später auf
Befehl zweier christlicher Kaiser verbrannt und vernichtet
wurden.
Kaiser Julian, den die Christen den Abtrünnigen nannten,
griff das Christentum und Christus in seinen Schriften
an.
Fronto, der Erzieher eines römischen Kaisers, veröffentlichte
eine Rede gegen das Christentum.
Nach Mírzá Abu'l-Fadls Ansicht würde
allein eine Liste der Schriften, die über Jahrhunderte
Christus und Seinen Glauben verwarfen, ein Buch füllen.
Der
Messias kann, wie es scheint, nur von denen erkannt werden,
die ‘Augen haben zu sehen’. Diese geistigen
Seelen müssen die Wahrheit in Seinen Lehren und Seinem
Leben durch persönliche Suche finden. Kein vernünftiger
Mensch wird Worte, die ein Feind des Messias gesprochen
hat, als eigenes Urteil annehmen.
Wie
aber kann ein aufrichtiger Sucher Gewißheit finden?
"
Der
Artikel war ein Auszug aus "Dieb in der Nacht"
von William Sears.
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